SIEBEN JAHRE MIT DEM JAPANER

Christine Rinderknecht

Erinnern – Suchen – Fragen – Finden – Erfinden

Am Anfang steht ein goldenes Kästchen, ein sogenanntes Takamakie-Lackkästchen. In den frühen Tagen des 20. Jahrhunderts in einem kleinen Geschäft in Kyoto erworben, wird es zusammen mit diversen Bücherkisten, gesammelten Kunstgegenständen und der Garderobe seines Besitzers eingeschifft und gelangt auf dem Seeweg nach Antwerpen, von dort weiter in ein kleines Dorf im Schweizer Fricktal, wo es auf einem staubigen Dachboden landet. 

Einige Jahrzehnte später steht es auf der Frisierkommode einer jung verheirateten Frau, wo es die Neugier eines kleinen Mädchens weckt. Das Mädchen wird zur Frau, die Frau macht sich, wieder Jahrzehnte später, daran, seine Geschichte zu erzählen. Wieder reist sie durch die Jahrhunderte, nur diesmal in umgekehrter Richtung, reist nach Paris, Rouen, Moskau und kommt schliesslich in Kyoto an. Sie sucht die Straßen, durch die ihr Großonkel Wilhelm, der Besitzer des Kästchens, noch mit der Rikscha fuhr. Sucht seine verhallenen Schritte, seine vermuteten Gedanken, erschließt seine Beweggründe. 

Was sie findet, bleibt bruchstückhaft, wird fassbar und entzieht sich wieder. Doch jedes einzelne Dokument und jede zufällige Begegnung sind prall gefüllt mit Leben.

Pressestimmen

Martina Mattes wunderbare Kurzrezension für den ekz.bibliotheksservice findet sich hier.
Und der Beitrag der Neuen Fricktaler Zeitung anlässlich Christine Rinderknechts Lesung im Kornhauskeller hier.